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Wahres, Schnurren, Anekdoten

Der alles auf den Punkt bringt
Wir schlagen Michael Beckers fünftes Buch auf.  Ein neues „Vorhang auf” für die zweite Bühne, die der großartige Schauspieler seit anderthalb Jahrzehnten wählt,  um sich zu artikulieren. Auf der ersten hat er über 200 Rollen gespielt, Menschen verkörpert, die nicht immer seiner Weltanschauung, seinen Idealen entsprachen. Er hat sie, „positive” oder „negative” Helden, immer bis zur Erschöpfung, mit Hingabe, Empathie und Originalität gezeichnet, porträtiert, auf den Punkt gebracht. Etwas auf den Punkt zu bringen - das ist wohl seine Art. So Stellung zu beziehen und Haltung einzunehmen, dass ein jeder weiß, woran er mit ihm ist. Einer, der die Gerechtigkeit liebt, besonders die soziale; einer, dem Antisemitismus, Rassismus, Chauvinismus zutiefst zuwider sind. Und er bringt es auf den Punkt: „Es ist der ganze geldgierige und menschenverachtende Kapitalismus, der die Menschheit aufzufressen droht.” Michael Becker schreibt, wie sein Charakter ist, ehrlich, direkt, geradeaus. Welches Genre wäre dafür besser geeignet als die Anekdote, die Schnurre, die genau auf das Ziel, die Pointe, zusteuern. Wo die Geschichte nur lustig ist und keine Pointe aufweist, da schließt sie Becker mit seiner aufhellenden Meinung ab. Zwei Dinge fallen auf: Wir erfahren etwas über sehr bekannte Künstler und er wirft zuweilen auf sympathische Weise ein ironisches Licht auch auf sich selbst. Bringen wir jetzt selbst mal etwas auf den Punkt: Was für ein Mensch! Was für ein Schauspieler: Was für ein Schreiber! Nein, machen wir einen großen Punkt: Schriftsteller.
Klaus Wilke, Cottbus, 2017


Theater! Mannigfaltig werden da Assoziationen geweckt! Eine besondere Welt in der wirklichen? Musentempel. Laune, Lust, Leidenschaft. Zum Niederknien. Anbetenswert. Erkenntnisgewinn.
Ein Spielplatz, um Vieles auf den Punkt zu bringen. Spielkunst. Novalis meinte: Spielen ist Experimentieren mit dem Zufall. Welch wundervoll-kuriose Zufälle konnte Michael Becker in seinem wunderbaren Beruf, seiner Berufung erleben! Und wie Recht hat Voltaire, wenn er sagt: Das Theater bildet mehr als ein dickes Buch.
Stimmt es, was ein deutsches Sprichwort meint: „Das Spiel zeigt den Charakter?“ Allen, die sich Michael Beckers 5. Buch zu Gemüte führen, wünsche ich genussvolles Schmunzeln und mehr! Schließlich darf man dabei Shakespeare gedenken, der in „Wie es Euch gefällt“ zu bedenken gab: Die ganze Welt ist Theater.
Gudrun Hibsch, Cottbus, 2017


  • ISBN: 978-3-00-056196-2

  • eine Auswahl der Illustrationen von Meinhard Bärmich